Morpho-Preis

Originalautor: Ethan Chan & Hannah Zhang Ursprüngliche Zusammenstellung: TechFlow Die Fed senkte diese Woche die Zinssätze und deutete eine weitere Lockerung in der Zukunft an. Die Schlagzeilen fast aller Mainstream-Krypto-Nachrichten vermitteln die gleiche Botschaft: Reduzierte Kapitalkosten → erhöhte Liquidität → bullische Kryptowährungen. Aber die Realität ist komplizierter. Der Markt hat bereits die Erwartung von Zinssenkungen eingepreist, und es gab keinen unmittelbaren Anstieg des Mittelzuflusses in BTC und ETH. Lassen Sie uns daher nicht an der Oberfläche aufhören, sondern uns ansehen, wie sich eine kleine Zinssenkung auf einen Teil der DeFi-Kreditvergabe auswirkt. On-Chain-Kreditmärkte wie Aave und Morpho bepreisen das Risiko dynamisch, anstatt sich auf regulatorische Richtlinien zu verlassen. Die Politik der Fed bietet jedoch eine wichtige Referenz für diesen Zusammenhang. Wenn die Fed die Zinsen senkt, sind zwei gegensätzliche Kräfte im Spiel: 1) Umgekehrter Effekt: Die Zinssätze der Fed sinken → die On-Chain-Renditen steigen, da die Menschen nach unkorrelierten Vermögenswerten suchen Kapital kann in DeFi fließen, da es nach Renditen jenseits traditioneller Staatsanleihen und Geldmarktfonds sucht, was die Auslastung und die On-Chain-Zinssätze in die Höhe treibt. Wenn wir den Angebots-APY von USDC mit dem SOFR (Guaranteed Overnight Financing Rate) auf Aave vergleichen, können wir sehen, dass sich dieser Trend allmählich abzeichnet, bevor die Fed die Zinssätze im September senkt. Quelle: Allium Wir sehen dies auch, da die Renditeunterschiede zwischen DeFi-Krediten und Angebot abnehmen. Am Beispiel der USDC-Kreditvergabe von Aave auf Ethereum verringerte sich der Renditeabstand zwischen Kreditaufnahme und Angebot einige Tage vor der Ankündigung der Zinssenkung der Fed allmählich. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr Geld in die Jagd nach Renditen fließt, was den kurzfristigen Umkehreffekt unterstützt. Quelle: Allium 2) Direkte Korrelation: Die Zinssätze der Fed sind gesunken → auch die On-Chain-Renditen sind gesunken, da alternative Liquiditätsquellen billiger geworden sind Mit dem Rückgang der risikofreien Zinssätze sinken auch die Kosten für alternative Liquiditätsquellen wie Kryptowährungen. Kreditnehmer können zu geringeren Kosten refinanzieren oder fremdfinanziert werden, wodurch die Kreditzinsen sowohl on-chain als auch off-chain gesenkt werden. Diese Dynamik hält in der Regel mittel- bis langfristig an. Anzeichen dafür werden wir in den Daten zum Forward-Yield-Markt sehen. Pendle ist ein Forward-Yield-Marktplatz für DeFi, auf dem Händler sich auf zukünftige effektive DeFi-Jahreszinsen (APYs) festlegen oder spekulieren können. Das Fälligkeitsdatum von Pendle stimmt zwar nicht genau mit dem traditionellen Referenzzinssatz überein, aber sein Fälligkeitsdatum liegt sehr nahe am SOFR, was wertvolle Vergleiche ermöglicht – zum Beispiel Ende September und Ende November. An diesen Tagen liegt die 1-Monats-SOFR-Rate bei rund 4,2 % (September) und 3,9 % (November). Die implizite sUSDe-Rendite von Pendle für ähnliche Laufzeiten ist in absoluten Zahlen deutlich höher (14,6 % bzw. 8,3 %). Aber die Form der Zinskurve sagt alles. Wie der SOFR bewegen sich auch die Forward-Renditen von Pendle nach unten, da die Erwartungen an eine weitere Lockerung der Fed eingepreist sind. Quelle: Allium Wichtigste Erkenntnis: Pendle bewegt sich im Einklang mit der traditionellen Richtung des Zinsmarktes, jedoch mit einer höheren Benchmark. Händler erwarten, dass die On-Chain-Renditen sinken werden, wenn sich die makroökonomische Politik ändert. Fazit: Die Auswirkungen der Zinssenkung der Fed auf den Kryptomarkt sind nicht so einfach, wie der Titel vermuten lässt Zinssenkungen wirken sich nicht nur auf den Kryptowährungsmarkt aus (genau wie auf den traditionellen Kapitalmärkten wirken sich Zinssenkungen in der Regel auf den Aktienmarkt aus). Zinssenkungen haben auch verschiedene Auswirkungen – sinkende On-Chain-Renditen, engere Zinsspreads und Veränderungen in der Forward-Yield-Kurve –, die letztlich die Liquiditätsbedingungen prägen. Neben der Kreditvergabe können wir die Auswirkungen der Zinssenkungen der Fed auf den Kryptomarkt besser verstehen, z. B. wie sich der Umlauf von Stablecoins ändern wird, wenn die Renditen der Emittenten sinken oder die Realrenditen die ETH-Staking-Zuflüsse erhöhen. Durch die Kombination von echten On-Chain-Daten können wir über die Schlagzeilen hinausgehen und wirklich sehen, wie Makropolitiken den Kryptomarkt durchdringen.